Warten im Basislager….

Es ist wohl Eines der Kapitel einer Expedition, die manchmal kleiner ausfallen, sich manchmal, so wie dieses mal aber auch ganz schön in die länge ziehen können!
Das WARTEN!
Warten auf ein Wetterfenster, bei dem es Sinn macht aufzusteigen.
Und weil gerade keine Wetterbesserung in Sicht ist müssen wir uns Gedulden. Jetzt schon 11 Tage! Ich kann nur hoffen, daß es bald los geht.
Mit allerlei Beschäftigungen versuchen wir uns die Zeit zu vertreiben: zig mal packe ich meine Sachen, gehe alles durch.

Dann natürlich lesen, Musik hören und mein Liebstes: 
ein wenig am Laptop sitzen und Nachrichten von daheim zu lesen, versuchen nicht ganz den Anschluss zu verlieren.
Leider ist bei schlechtem Wetter oft der Strom, den wir mittels unserer Solaranlage beziehen, Mangelware.
Trotzdem ist das Emailen eines der täglichen Highlights für mich.

Heute ist der 11. Mai. Vor einer Woche noch hatten wir diesen Tag als einen eventuellen Gipfeltag ins Auge gefasst. Der Wetterbericht damals war nicht so schlecht, bzw. wollten wir ihn so lesen, daß er für uns passt. Nur unser Meteorologe in Innsbruck, Dr. Karl Gabl hatte damals schon gemeint: „besser nicht starten“! Und er sollte Recht behalten.
Heute schneit es im Basislager und gestern Nacht hat man von den Gipfeln das Heulen des Windes bis hierher gehört. Die letzten Nächte wären zwar Vollmond technisch ideal gewesen, es war Tag hell. Doch selbst in diesen Nächten, wo es noch nicht so stark bewölkt war, konnte man gespenstisch im Mondlicht die Schneefahnen am Nuptse und am Lhotse beobachten.

So müssen wir uns wohl oder übel noch ein wenig in Geduld üben.
Auch das kann man lernen, sage ich mir immer wieder laut vor.
So wünsche ich daheim eine schöne Zeit, ohne viel Warterei und mit um so mehr Aktivitäten!
Liebe Grüße aus dem Basislager,
David.