Akklimatisation Teil II

Ich genoss die Ruhetage im Basislager!

Ein wenig schlechtes Wetter, Schnee und Sturm, mussten wir abwarten bis wir zum zweiten Mal aufbrechen konnten.
Karl Gabel sagte uns dann vier recht passable Tage vom Wetter her voraus, was uns reichen sollte um wieder ein Stück höher auf der Cesen Route aufsteigen zu können. So kletterten wir diesmal direkt nach Lager 2.

Der Neuschnee der letzten Tage bescherte uns einige Spurarbeit und so gelangten wir zufrieden aber müde am Nachmittag in Lager 2 auf 6350m an. Hier waren unser kleines Zelt und ein wenig Ausrüstung vom letzten Aufstieg deponiert. Wir mussten schnell unser Zelt aufbauen, weil der Wind immer stärker wurde und wir beide schon recht am frieren waren. Froh schlüpften wir kurze Zeit später in unsere Schlafsäcke, warfen den Kocher an und genossen die ersten warmen Tee.

Tags drauf wollten wir eigentlich bis auf ca 7200m weiter aufsteigen und dort zwei weitere Nächte verbringen.

Doch der teils tiefe Schnee, vereiste Felspassagen und der nicht Enden wollende eisige Wind vereitelte diesen Plan.
Wir gelangten nur zu einer kleinen Felsnische, wo wir gerade soviel Platz hingeschaufelt bekamen, daß wir unser Zelt hinstellen konnten. Hier sollten wir diese zweite Nacht verbringen. Und meine anfänglichen Zweifel, ob es hier möglich war unser Zelt hinzustellen wurden durch eine gut durchgeschlafene Nacht zu Nichte gemacht.

Erstaunlich wie gut man sich an so exponierte Lagerplätze gewöhnen kann. Und diesen Lagerplatz-Stil sollten wir uns auch in der kommenden Nacht treu bleiben.

Wir erreichten ca 7100m, wo wir nach erneuter Spurarbeit, viel Wind und leichtem Schneetreiben recht spät einen kleinen Felsvorsprung wie wild bearbeiteten.

Fast wären wir verzweifelt, weil der Platz irgendwie nicht so groß wie unser Zelt werden wollte. Bis wir kurz vor der Kapitulation noch entdeckten, daß mit einer 90 Grad Drehung des Zeltes eigentlich alles passen würde. Das war wohl schon der verlangsamten Aktivität des Kopfes zu zuschreiben….

Letztendlich war es ein guter Platz, wie in einem Adlerhorst gleich thronten wir weit über dem Gletscher, dem Basislager und dem Concordiaplatz.

Am nächsten Tag stiegen wir ab. Jetzt sind wir seit drei Tagen zurück im Basislager und ab heute ist unsere Expedition um drei weitere Teilnehmer reicher!
Wir haben uns riesig gefreut, denn es sind Ralf, Andreas und Franz angekommen um uns tatkräftig die nächsten zehn Tage vom Basislager aus zu unterstützen. Eine willkommene Abwechslung!
Ich hoffe und bete jetzt am meisten, daß das Wetter sich langsam beruhigt, denn im Moment hat es oben am Berg Windgeschwindigkeiten mit bis zu 100km/h!
Also werde ich mich wohl das nächste Mal melden mit einem Zwischenbericht aus der Zeit des Wartens und des Basislager Lebens…
Ganz liebe Grüße aus dem K2-Basislager,
David.